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Alle hier genannten Bürgerinitiativen setzen sich dafür ein, dass das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5° Klimaziel eingehalten wird. Sie stehen für eine sozial gerechte Klimawende. Sie bekennen sich zum Grundgesetz, gegen Rassismus und andere Ausgrenzungen. Vielerorts schließen sich die genannten Initiativen zu Aktionsbündnissen zusammen.

Letzte Generation https://letztegeneration.de

Schwerpunkte: Ausstieg aus den fossilen Energieträgern bis 2030, Lebensmittel-Verschwendung im Kontext von unnötigem Treibhausgas-Ausstoß.

Aktionsformen: friedliche Störung des Straßenverkehrs, orange Farbe, Selbstanzeige beim Containern, verschenken von gerettetem Essen.

Verbreitung: Gegründet 2021 beim Hungerstreik vor dem Kanzleramt

Mitbestimmung: Themenbezogene AGs, hierarchische Rollenstruktur. Im Zweifel werden Entscheidungen im Kernteam getroffen. Keine Rechtsform.

 

Klima° vor acht e.V. https://klimavoracht.de

Schwerpunkte: Fernsehsender überzeugen, seriöse Klimaberichterstattung zu produzieren und statt „Börse vor acht“ täglich zu senden. Eigene Filmproduktion. Menschen gewinnen, um die Idee zu verbreiten, z. B. in den sozialen Medien.

Aktionsformen: Offene Briefe an Entscheidungsträger und Petitionen.

Bisher wurden sechs eigene minütige Filme hergestellt und auf YouTube verbreitet. Weitere Plattformen sollen dafür gewonnen werden. Crowdfunding.

Verbreitung: Gegründet 2020 von Journalist:innen und Wissenschaftler:innen

Mitbestimmung: Team von über 30 Ehrenamtlichen, als gemeinnütziger Verein eingetragen (Spenden steuerlich absetzbar).

 

GermanZero e. V. https://www.germanzero.de

Schwerpunkte: gezielter Einsatz für Klimaneutralität bis 2035 in allen Städte, Dörfern und Landkreisen. Für Aufnahme der Klimaneutralität als Staatsziel in das Grundgesetz.

Aktionsformen: Formulierung eines Gesetzespakets mit konkreten Maßnahmen; Organisation von lokalen Klimaentscheiden (Unterschriftensammlung für Bürgerbegehren/Bürgerentscheid); Gespräche mit Kommunalpolitiker*innen und Wahlkreisabgeordneten; Workshops

Verbreitung: gegründet Herbst 2019, Ortsgruppen, überregionale Arbeitsgruppen

Mitbestimmung: gemeinnütziger Verein; Lokalgruppen werden angeleitet, Klimaentscheide am Ort nach Mustervorlage („Klimastadtplan-Generator“) vorzubereiten.

 

FFF = Fridays for Future https://fridaysforfuture.de

Schwerpunkte: Schüler*innen und Student*innen, die für die Erhaltung einer bewohnbaren Erde für zukünftige Generationen streiken. Forderung nach rascher Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen um 1,5°-Klimaziel einzuhalten. Druck ausüben auf Politiker und Verantwortliche.

Aktionsformen: Schulstreiks und große Demonstrationen (Global Strike), Fahrrad-Demos, Klima-Camps. Veröffentlichung von Forderungskatalog und Machbarkeitsstudie.

Verbreitung: initiiert von Greta Thunberg im August 2018; weltweite Bewegung mit zahlreichen Ortsgruppen

Mitbestimmung: basisdemokratische Graswurzelbewegung, internationale Delegiertenversammlungen

 

For Future-Bündnis https://www.for-future-buendnis.de

unterstützt FFF in ihren Anliegen. Es gibt über 30 Gruppen. Viele Berufsgruppen haben sich zu FF oder 4F zusammengeschlossen. Wir stellen hier wenige vor:

a) PFF = Parents For Future https://parentsforfuture.de

sind Eltern und Erwachsene die die streikenden Schüler unterstützen. Sie engagieren sich u.a. in der Stadtpolitik und in der Schulpolitik.

b) S4F = Scientists For Future https://de.scientists4future.org

sind Wissenschaftler aller Disziplinen, die öffentlich für die Klimaerkenntnisse eintreten und machbare Maßnahmen entwickeln. Unterstützen wissenschaftlich fundierte Forderungen der FF-Gruppen. Bringen wissenschaftliche Erkenntnisse in allgemeinverständliche Form. Sie haben den 1. Bürgerrat ins Leben gerufen um Maßnahmenempfehlungen für die Politiker zu erarbeiten.

c) Omas For Future https://www.omasforfuture.de/ueber_uns

wollen der Natur und den Enkeln eine Stimme geben, die diese selbst nicht haben. Ihr Ziel ist, Menschen zu sensibilisieren für ihren Umgang mit Natur und Umwelt.

d) Psychologists For Future https://www.psychologistsforfuture.org/

sind Psychologen und Psychotherapeuten die sich für die Förderung von Klimaresilienz einsetzen, sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Dazu gehört, das Bewusstwerden der Klimakrise, den emotionalen Umgang damit und konstruktives Handeln im Umgang mit der Klimakrise zu fördern, sowie Klima-Engagierte und -Gruppen zu unterstützen mit Beratung, Vorträgen, Workshops und Beteiligung an Demos.

e) Schwarm For Future: https://schwarmforfuture.net/

suchen das persönliche Gespräch mit Politikern des Bundestags um sie zu Klimazielen zu verpflichten: echte 1,5°-Politik. In kostenlosen online Workshops kannst du dich dafür schulen lassen. In Ortsgruppen kannst Du Dich austauschen und Mitstreiter finden.

 

XR = Extinction Rebellion https://extinctionrebellion.de

Schwerpunkte: Bewusstsein schaffen für Massenaussterben von Tieren und Pflanzen und der Zerstörung von Lebensräumen als Folge der Klimakrise, um Risiko des Kollaps unserer Ökosysteme und der Auslöschung der Menschheit zu verkleinern.

Aktionsformen: Protestaktionen in zivilem Ungehorsam, friedliche Massenblockaden von Verkehrsknotenpunkten, sich ankleben oder mit Fahrradschlössern anketten, Fahrrad-Demos, Flashmobs. Weltweite Aktionstage (Rebellion Wave). Auf friedliche Außenwirkung, Deeskalation und Absprachen mit Polizei und Behörden wird geachtet. Gute Selbstfürsorge (regenerative Kultur) wird unbedingt unterstützt und geschult. Bürgerrat zur Erarbeitung von Klimamaßnahmen.

Verbreitung: XR entstand 2018 in Großbritannien und agiert heute weltweit.

Mitbestimmung: XR ist nicht-hierarchisch und dezentral organisiert und durch eine große Kommunikationsplattform vernetzt: es wurden 10 Prinzipien formuliert, die für alle, die mitmachen, gelten sollen. Die lokalen Ortsgruppen handeln unabhängig und selbstverantwortlich.

Animal Rebellion sind eine Untergruppe von XR https://www.facebook.com/animalrebellionDE/

sie setzen sich gezielt gegen Massentierhaltung und für Artenerhaltung aktivistisch ein ( z.B. Quälfleisch Flyer zwischen Supermarktverpackungen legen). Kreative Protestaktionen gegen die Tierindustrie vor Landwirtschaftsministerien. Ziviler Ungehorsam. Antispeziesistische Ausrichtung Die Bewegung rückt den Zusammenhang von Klimakrise und Tierindustrie in den Fokus der öffentlichen Debatte.

 

Ende Gelände https://www.ende-gelaende.org

Schwerpunkte: Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern (Kohle, Gas, Erdöl); Mobilitätswende

Aktionsformen: Ziviler Ungehorsam: Massenblockaden von Braunkohle-Tagebaustätten und Castortransporten, Besetzen von Baggern und Gaspipeline-Baustellen, Waldbesetzung (Hambacher Forst)

Verbreitung: erste Aktionen 2015, Ortsgruppen, überregionale Arbeitsgruppen

Mitbestimmung: Entscheidungen werden nach Konsensprinzip getroffen

 

Robin Wood e. V. https://www.robinwood.de

Schwerpunkte: Schutz von Wald und Tropenwald, naturnahe Waldwirtschaft, Infrastruktur (Strom, Schiene, Straße) zurück in öffentliche Hand, Ausstieg aus fossilen Energieträgern, Papier, Energiewende und ökologisch-sozialer Verkehrswende, Maßnahmen gegen den Klimawandel
Aktionsformen: gewaltfreier Aktivismus: medienwirksame und Öffentlichkeit schaffende Besetzungsaktionen, Kletterproteste (Bäume, Straßen, Schienen, Konzerndächer); Floßtouren, Kampagnen für Natur-, Ur- und Tropenwälder, Gewässerschutz und sofortiger Kohleausstieg, gegen Flughafenausbau, Wegwerfprodukte, Palmöl. Erstellen eines Ökostromreports.
Verbreitung: 1982 gegründet als Bündnis gegen das Waldsterben, bundesweit tätig zu verschiedenen Schwerpunkten in Kooperation mit vielen NGOs weltweit
Mitbestimmung: basisdemokratisch, unhierarchisch, Aktive und Regionalgruppen werden von Bundesgeschäftsstelle unterstützt, gemeinnütziger Verein, Mitgliedsbeitrag 30-60 €

 

Greenpeace e.V. https://www.greenpeace.de

Schwerpunkte: Kampf gegen die Ausrottung der Wale, die Verschmutzung der Meere und für die Erhaltung des ozeanischen Lebensraums, aber auch für Tierwohl, Wälder und Energiewende. Mit Spenden werden Schiffsaktionen finanziert.

Aktionsformen: Protestaktionen per Schiff gegen Walfänger, Ölplattformen, Verklappung von giftigen Abfällen usw.; Kampagnen gegen Billigfleisch, Plastikmüll, Urantransporte uvm., lokale Aktionen der Ortsgruppen: z. B. Infostände, Plastikmüll sammeln

Verbreitung: seit 1980 aktiv, internationale Organisation mit Ortsgruppen, auch Jugend- und Ü50-Gruppen.

Mitbestimmung: Neben Fördermitgliedschaft auch aktive ehrenamtliche Mitarbeit in Ortsgruppen, gemeinnütziger Verein

 

BUND = Bund Naturschutz Deutschland e. V. https://www.bund.net

Schwerpunkte: setzt sich ein für Umweltbildung für Groß und Klein, naturnahe Städte, Schutz seltener Pflanzen und Tiere und ihrer Lebensräume, Verhinderung natur- und umweltschädigender Vorhaben durch Einflussnahme in Politik und Verwaltung, Gewässerschutz, Klimaschutz, Mobilitätswende und eine nachhaltige & ökologische Landwirtschaft
Aktionsformen: vielfältige Mitmach-Aktionen (z. B. aktive Landschaftspflege, Stellungnahmen schreiben, Schulworkshops, Familienexkursionen, …) und Kampagnen (Klima Pledge Wahl 2021, klima-freundliche Ernährung), öffentliche Vorträge, Fortbildungen / Seminare, politische Arbeit auf kommunaler Ebene, Demonstrationen, u.v.m.

Verbreitung: 1975 gegründet, bundesweite Organisation mit Landesverbänden und flächendeckendem Netz von Orts- und Kreisgruppen, international vernetzt mit Friends of the Earth

Mitbestimmung: als gemeinnütziger e. V. organisiert, Mitgliedsbeitrag mind. 60 €

 

BUJU = BUNDjugendhttps://www.bundjugend.de

Jugendverband des BUND mit eigener Organisationsstruktur und breitem Themenspektrum: Klima und Energie, Ernährung und Landwirtschaft, Konsum und Postwachstum, ökologischer Lebensstil, Fluch und Migration. Gewaltfreier Aktivismus.

 

NABU Naturschutzbund Deutschland e. V. https://www.nabu.de

Schwerpunkte: aktiver Natur- und Umweltschutz, speziell Erhalt und Renaturierung von Ökosystemen wie Wäldern, Flüssen, Meeren oder Mooren, sowie Schutz einzelner Tier-, und Pflanzenarten. Naturbewusstsein fördern, lebenswerte Umwelt für Mensch und Tier erhalten.

Aktionsformen: neben Projekten zum Erhalt gefährdeter Ökosysteme, vor allem politische Arbeit: beteiligt sich an behördlichen Naturschutzverfahren und begutachtet Eingriffe in die Natur. Führungen und Fortbildungen u. a. zum Insektensterben.

Verbreitung: 1899 als „Bund für Vogelschutz“ gegründet, ist der NABU heute der älteste und mit ca. 2000 Ortsgruppen der größte deutsche Naturschutzbund. Der NABU agiert weltweit.

Mitbestimmung: vereinsrechtlich organisiert, gemeinnützig. Mitgl.beitrag: 48 €, reduziert: 24 €.

 

 

Aktionsbündnisse aus verschiedenen Gruppen

 

Am Boden bleiben: https://www.ambodenbleiben.de

Schwerpunkte: Die Pinguine sind für drastisch reduzierten Flugverkehr und Verlagerung auf die Schiene, Wirtschaft der kurzen Wege, soziale Gerechtigkeit, Aufklärung über Macht und Privilegierung der Luftverkehrswirtschaft. Gegen Greenwashing

Aktionsformen: kreativer Aktivismus, Blockaden von Terminals, Mahnwachen auf Flughäfen, ziviler Ungehorsam. Aktionstrainings. Öffentlichkeitsarbeit/Social Media

Verbreitung: Teil des globalen Netzwerks „Stay Grounded“ mit über 150 Mitgliedsorganisationen.

Mitbestimmung: Alle an Aktionen Beteiligte schließen zuvor einen Aktionskonsens.

 

Wald statt Asphalt https://wald-statt-asphalt.net/

Schwerpunkte: gegen Autobahnbau, Rodungen und Bodenversiegelung, für eine Mobilitätswende. Vernetzung von Initiativen und Bündnissen für bestimmte Aktionen.

Aktionsformen: Klimacamps, Kampagnen, Aktionstage, Weiterbildung. Große Aktion und Camps zur Verhinderung der A 49 und Rodung des Dannenröder Walds.

Verbreitung: gegründet 2019.

Mitbestimmung: Organisation dezentral, nicht hierarchisch

 

Sand im Getriebe https://sand-im-getriebe.mobi

Schwerpunkte: Für autofreie Städte, kostenlosen Nahverkehr, Stopp von Autobahnbau, Autokonzerne entmachten

Aktionsformen: Massenblockade/Störung von Automobilausstellungen (u. a. IAA Frankfurt, IAA München), ziviler Ungehorsam

Verbreitung: gegründet Anfang 2019

Mitbestimmung: Aktionskonsens als verbindlicher Rahmen für Teilnehmer*innen